(December 21, 2008) Fast noch warm aus der Druckerei gibt es das - leider sehr teure (rund 100 € inkl. Verpackung und Porto) und in englisch erhältliche Buch "The Beauty of Kinbaku - Oder alles was man über japanische Bondage wissen möchte und plötzlich feststellt, dass man kein Japanisch kann".
Ich habe das Buch verschlungen und kann nur sagen: Das ist das Fundierteste und Informativste was ich bisher zu dem Thema gelesen habe.
Die technischen Grundkenntnisse Japanischer Bondage kann man sich in Seminaren und Tutorials aneigenen, aber bisher stand was dabei herauskam auf seltsame Art im luftleeren Raum, denn die Bezüge waren unbekannt oder verschwommen, da das Hintergrundwissen im westelichen Raum eher mager war.
Zwar wissen die meisten, das japanische Bondage in seinen Quellen etwas mit Hoyojutsu zu tun hat, aber weder die genauen Zusammenhänge noch die Schritte, die es möglich machten, dass aus einer eher militärisch und strafenden Fesseltechnik die Ästhetik einer japanischen Shibari-Session werden konnte, blieben unklar. Master K.'s Verdienst ist es, dass er nach jahrelangen Recherchen an den Quellen und mit fundierten Informationen aus japanischen Originalen etwas geschafft hat, was es wohl in dieser Art nicht mal in Japan gibt. Manch einem wird es sicherlich reichen, wenn er die Techniken zu beherrschen glaubt, aber denen, die ernsthaft Kinbaku studieren, hat das nie gereicht. Und auch wenn das Internet so manche Information bereit hält, so sind diese doch eher lückenhaft.
Natürlich gibt es immer etwas, was man sich besser oder ausführlicher wünschen könnte, so wie die Bebilderung mit alten Holzschnitten und Originalen aus den 40er oder 50er Jahren in denen die ersten Bondage-Magazine entstanden. Und ich hätte mir selbstverständlich noch ein paar mehr Bondage-Tutorials gewünscht. Doch auch so ist dieses Buch authentischer als etwa Midoris "The seductive Art of Japanese Bondage", welches zwar wichtige Informationen enthält, aber doch eher auf die Gefühlsebene abhebt, als auf intensive Information.